1.250 Euro
Zuschuss für eine neue Heizung – mit einer finanziellen Förderung für
den Tausch des bestehenden Kessels gegen eine moderne Brennwertanlage
nahm der Freistaat Sachsen im Mai 2009 eine Vorreiterrolle in
Deutschland ein. Seit Februar dieses Jahres ist bereits wieder Schluss
mit dem Bonus. Die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) bedauert das frühe
Aus der sächsischen Erfolgsgeschichte.
Das Ende des Fördermodells in
Sachsen nach knapp neuneinhalb Monaten setzt aus Sicht der IEU ein
falsches Signal. Bernhard Funk, Sprecher der Initiative Erdgas pro
Umwelt (IEU): „Die Förderung des Heizungstauschs muss langfristig
angelegt sein. Mit Ad-hoc-Maßnahmen erreicht man nur diejenigen, die
bereits unmittelbaren Handlungsbedarf sehen. Modernisierer, die zunächst
überzeugt werden müssen, können nach einer gewissen Zeit der
Entscheidungsfindung plötzlich nicht mehr auf die Fördertöpfe zugreifen.
Das schafft Verwirrung und bremst das Modernisierungstempo.“
Förderung stieß hohes Investitionsvolumen an
27 Millionen Euro aus EU-Mitteln flossen im Rahmen des Förderprogramms
in Sachsen an Modernisierer, insgesamt wurden 22.000 alte
Heizungsanlagen durch moderne Brennwerttechnik
ersetzt. Bei einer Investition von rund 7.000 Euro brutto pro Heizung
stieß die staatliche Förderung damit Aufträge in Höhe von 150 Millionen
Euro brutto an. Das entspricht fast dem Sechsfachen der Fördermittel.
„Das Beispiel Sachsen zeigt deutlich: Wird der richtige Anreiz gegeben,
sind Immobilienbesitzer zu größeren Investitionen bereit. Die Aufhebung
des Modernisierungsstaus in deutschen Heizungskellern ist damit keine
Utopie, sondern absolut realistisch“, kommentiert Bernhard Funk die
positiven Zahlen aus dem Freistaat.
Klimaziele mit
gezielter Förderung erreichbar
Die eigentlichen Gewinner des gesteigerten Modernisierungstempos sind
die Geldbeutel derjenigen, die für die Heizkosten aufkommen müssen, und
die Umwelt. So sparen die in Sachsen modernisierten Heizungen pro Jahr
rund 22.000 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Würden alle der rund zehn
Millionen in Deutschland bis 2020 modernisierungsbedürftigen Heizkessel
gegen moderne Erdgas-Brennwerttechnik ausgetauscht, ergäbe sich eine
CO2-Einsparung von mehr als 70 Millionen Tonnen. „Das entspricht
annähernd dem Klimaschutzziel der Bundesregierung für den Wärmemarkt im
Jahr 2020“, erklärt Bernhard Funk. „Zu erreichen ist dies allerdings nur
mit einer langfristigen Förderstrategie. Das Programm in Sachsen war
ein Schritt in die richtige Richtung. Die Förderung muss allerdings
weitergehen und sollte Vorbild für andere Bundesländer sein.“