Energiekosten steigen in Deutschland
Datum: 22.08.2008 7:42 Uhr
Heiz- und Stromkosten sowie
Aufwendungen für Kraftstoffe erhöhten sich für die Privathaushalte in
Deutschland bereits in den Jahren 2002 bis 2006 um insgesamt rund 28%.
Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) aus den aktuell
ausgewerteten Daten der Laufenden Wirtschaftsrechnungen mit.
Unter Einbeziehung der Preisentwicklung seit 2006 und unter der
Annahme, dass die privaten Haushalte ihren Energieverbrauch unverändert
beibehalten hätten, wären die Energieausgaben von 2006 bis Juli 2008 um
weitere 21% gestiegen.
Im Jahr 2002 betrugen die Ausgaben der Privathaushalte für Wohnenergie
und Kraftstoffe noch durchschnittlich 172 Euro im Monat. In den Jahren
2003 und 2004 stiegen diese privaten Ausgaben moderat um 3,5% auf
durchschnittlich 178 Euro beziehungsweise um 3,4% auf 184 Euro im Monat
an. 2005 wendeten die Privathaushalte mit 201 Euro monatlich 17 Euro
mehr als im Vorjahr für ihren Energieverbrauch auf (Steigerung um
9,2%). Noch tiefer als im Vorjahr mussten die Haushalte im Jahr 2006
bei einem prozentualen Anstieg von 10,0% in die Tasche greifen:
durchschnittlich 221 Euro im Monat wurden für den Energieverbrauch
ausgegeben. Unter der Annahme, dass die privaten Haushalte ihr
Ausgabeverhalten im Energiebereich nicht geändert hätten und unter
Einbeziehung der Preisentwicklung bis Juli 2008, ergäben sich
geschätzte durchschnittliche Energieausgaben von 267 Euro im Monat. Im
Vergleich zu 2006 wäre das eine nochmalige Ausgabenerhöhung von 46 Euro
(21%) im Monat.
Die Erhöhung der Energieausgaben privater Haushalte im Zeitraum 2002
bis 2006 ist vor allem bedingt durch die Steigerung der Ausgaben für
Wohnenergie (Strom, Gas und andere Brennstoffe). Von durchschnittlich
104 Euro im Monat im Jahr 2002 stiegen sie auf 136 Euro im Jahr 2006.
Den geringen Steigerungen in den Jahren 2003 und 2004 um 3,8% auf
durchschnittlich 108 Euro beziehungsweise um 1,9% auf 110 Euro folgten
2005 und 2006 Zuwächse von 10,0% auf 121 Euro und 12,4% auf monatlich
136 Euro. Die Modellrechnung unter Einbeziehung der Preisentwicklung
bis Juli 2008 ergäbe geschätzte durchschnittliche Wohnenergieausgaben
von 162 Euro im Monat. Im Vergleich zu 2006 wäre das eine
Ausgabenerhöhung von durchschnittlich 26 Euro (19%) im Monat.
Die Ausgaben für Kraftstoffe als zweite Komponente der gesamten
Energieausgaben privater Haushalte lagen im Jahr 2002 bei
durchschnittlich 68 Euro im Monat. Auch für diesen Ausgabenbereich
hatten die privaten Haushalte in den Jahren 2003 und 2004 mit
durchschnittlich 70 Euro beziehungsweise 74 Euro im Monat nur leicht
höhere Mehraufwendungen als im jeweiligen Vorjahr (2,9% beziehungsweise
5,7%). 2005 und 2006 stiegen die Ausgaben für Kraftstoffe dann um 8,1%
und 6,3% auf 80 Euro beziehungsweise 85 Euro im Monat deutlicher als in
den beiden Vorjahren. Trotzdem blieben diese Zuwachsraten hinter denen
für Wohnenergie zurück. Die Modellrechnung nach dem beschriebenen
Verfahren bis Juli 2008 ergäbe geschätzte Ausgaben für Kraftstoffe und
Schmiermittel in Höhe von durchschnittlich 105 Euro im Monat. Das
entspräche einer durchschnittlichen Erhöhung von 20 Euro (24%) im Monat
gegenüber 2006.
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